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 Archiv Yin & Yang - Totaler Rückzug

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Jake
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Jake


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Name: Dodo

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BeitragThema: Archiv Yin & Yang - Totaler Rückzug    Archiv Yin & Yang - Totaler Rückzug  EmptyFr März 09, 2012 4:03 am

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Rain lag in Jakes Armen, ihren Kopf an seinen Hals gedrückt. Nur um im nästen Moment schreiend auf zu wachen. Wieder der Raum, wieder keine Fenster.
Sie begann zu zittern und sah sich hektisch um. Immer schneller kam ihr Atem über ihre Lippen, dann sank sie wieder in sich zusammen und blieb stumm liegen. Ihre Augen waren leer. Sie konnte einfach nicht mehr weiter.


Jake wolte seine Arme noch fester um Rain schlingen, aber da war auf einmal nichts mehr. "NEIN!", schrie er, krallte sich ins Bettlaken und schmiss mit einer Hand das Kissen von dem Bett. "Nein. Nein! NEIN!"
Bilder schossen ihm durch den Kopf. Bilder aus den träumen. Bilder und Szenen, wo er sie verlor, immer und immer wieder. Er wusste nicht was er machen sollte. Augen zu oder Augen auf- bei beidem sah er immer wieder diese Bilder, die immer weiter den Keil des Schmerzes in sein Herz rammte.
Sein Herz hämmerte hart udn schnell und zog sich ständig schmerzhaft zusammen. Unangenehme Feuchte trat in die Augen des jungen Mannes.


Rain kam langsam hoch, immer noch war ihr Blick ins leere gerichtet, während sie aufstand. Dann lief sie langsam hinüber in eine Ecke und sank dort zusammen. Ihre Arme schlangen sich um ihre Knie, während sie anfing, sich vor und zurück zu wiegen. Vor und zurück.
„ Jake.“ murmelte sie leise, während eine einzelne Träne über ihr Gesicht lief.
Sie sah wie er sich immer und immer wieder veränderte, immer wieder aus ihren Armen verschwand. Immer wieder wurde sie allein zurück gelassen und immer die gleichen Worte, wenn er wieder da war.

Wer bist du?
Wer bist du?
WER BIST DU?

Rain schrie laut auf. Es lag so viel Schmerz darin, das es kaum in Worte zu fassen war. Ihre Kinder tauchten vor ihrem inneren Auge auf, sie schrie noch lauter.
Sie wollte hier weg, wollte die Bilder vergessen. Doch stattdessen kamen immer noch neue hinzu.
Ben in ihrem Armen.
Lydia an Jake gedrängt. „ Daddy gehen wir heute in den Zoo, du hast es versprochen!“
Jake wie er sie küsste, immer und immer wieder nur Jake. An ihr, über ihr, in ihr. Sein Lachen, seine Wut, seine Liebe.
„ JAKE“ brüllte sie schon fast verzweifelt, bevor sie wieder verstummte und wieder begann sie sich vor und zurück zu wiegen. Vor und zurück.


Jake stand langsam auf, als er einen Stich im Herzen spürte. Er hatte Rain nicht gehört, aber etwas sagte ihm, dass sie ihn brauchte. Er ging etwas wankend auf die Tür zu, streckte die Hand nach der Klinke aus, zuckte aber wieder zurück.
Er sah, wie Rain sich in den Tod stürzen wollte, er sah, wie er sie jedes Mal verlor und sie sich in seinen Armen auflöste.
Was, wenn die Typen sie in einen Traum geschickt haben, der aussah, wie dieses Gefängnis?
Er stolperte zurück. Er wollte sie nicht wieder verlieren. Aber er konnte sie auch nicht leiden sehen, oder wissen, dass sie litt.
Weiter Bilder schossen durch seinen Kopf. Bilder, wie sie sich stritten, sie ihm Beleiigungen an den Kopf warf und ihn aus kalte Augen ansah. Im nächsten Moment sah er sie weinen und wollte zu ihr.
Hin- und hergerissen, blieb er in seinem Raum, tobte wütend, weil er so unentschlossen war. Er trat heftig gegen die Kommode, die in dem Raum stand. Er fluchte, sah gequält an die Decke und ließ sich dann wieder auf das Bett fallen. Was sollte er nur tun?


Rain biss sich auf die Unterlippe, bis Blut hervor quoll. Warum nur dürfte sie nicht glücklich sein?
Sie wollte hier weg, raus aus diesem Raum, nach hause.
Nach Hause zu ihrem langweiligen Leben, mit ihrer Katze und dem tristen Alltag im Restaurant. Sie wollte wieder allein sein, in ihrer Wohnung, fort von all dem Schmerz, der hier auf sie lauerte.
Sie wollte, sie wollte...
Jake.
Schwankend stand sie auf und blieb einen Moment orientierungslos stehen, dann lief sie zur Tür und riss sie auf, sie lief geradewegs auf Jakes Tür zu und daran vorbei. Den Flur hinab in den Gemeinschaftsraum. Alle starten sie an, als würden sie einen Geist sehen, sie sah wahrscheinlich auch aus wie einer, doch das kümmerte sie nicht. Ihre Faust hämmerte immer wieder gegen die Tür der Wachen. Immer und immer wieder.
„ Ich will raus, lasst mich hier raus“ schrie sie dabei immer wieder, doch keiner reagierte. Kein Alarm ging los. Nichts. Ihre Schultern begannen zu beben, als sie in die Knie ging, ihre Stirn lehnte sich gegen die Tür.
„ Lasst mich raus, bitte“ die Anderen Männer und Frauen starrten sie einfach nur an.


Jake blieb liegen. Er wollte nicht mehr, konnte nicht mehr.
Er öffnete die Augen und sah sich um. Hier war nur nichts geeignet zum Selstumbringen.. Es sei denn er wäre so hoffnungslos, wie mansche Gefangene in Gefängnissen, die so oft mit dem Kopf gegen die Wand rannten, bis sie starben.
Er stand nun doch auf. Er verließ den Raum und lief mit leerem Blick zu Rains Zimmer. Er sah die offene Tür und ging herein.
Keine Rain. Die Männer haben sie doch nicht etwa mit jemandem anderen verkabelt?!
Er japste nach Luft, rannte dann los. Gemeinschaftsraum. Vielleicht war sie da. Immer noch stand Panik in seinem Blick.


Rain lehnte immer noch mit der Stirn an der Tür und weinte haltlos. Ihre flachen Hände pressten sich dagegen. Ihre Schultern bebten, ihr ganzer Körper war am Ende. Sie konnte einfach nicht mehr. Schon wider fingen die Bilder in ihrem Kopf an zu Rattern, wie eine Endlosschleife.
„ Lasst mich hier raus“ murmelte sie wieder. Die Welt um sich herum nahm sie gar nicht mehr wahr.


Jake wusste gar nicht wie er das so schnell schaffte, aber er fand sich plötzlich neben Rain wieder. Er schlang seine Arme um sie und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.
Seine Hände zitterten, hielten sie aber trotzdem fest. Er schwieg verbissen. Er hätte seine Stimme nicht unter Kontrolle.
Raus. Weg. Irgendwie.
Bilder. So viele Bilder. Schmerzhafte. Schöne. Und dadurch, dass alle nicht echt waren noch qualvoller.


Rain schrie gequält auf, als er sie in seine Arme zog. Ihr Körper fing an sich zu verkrampfen.
„ Du bist nicht echt, verschwinde. Du bist nicht echt“ schrie sie ihn an, während sich ihre Arme um seinen Hals schlangen und sie ihre Gesicht an seiner Brust vergrub, Er war nicht echt, gleich würde er sich wieder auflösen und sie zurück lassen, allein. Nur um sie wieder zu fragen, wer sie war, wenn er wieder kam.
„ Ich will zu Jake.“ sagte sie jetzt völlig verwirrt, während das Schluchzten einfach nicht nach ließ.


Ein Riss bildete sich in Jakes Herz, als sie ihm sagte, er sei nicht echt und er solle verschwinden. "Ich bin Jake", sagte er rau. Eine einzelne Träne trat aus seinem Age und verfing sich sofort in Rains Haaren.
Wieder wusste er nicht warum und wie er es tat, aber er riss sich plötzlich los, stürmte davon zu seinem Zimmer, warf die Tür hinter sich zu und ließ, vor sich hin knurrend, brüllend und fluchend, seine Wut, seine Verwirrtheit und seinen Frust an den kargen Möbeln aus bis er schwer atmend in der Mitte des Raumes zusammensank und sitzen blieb.


Rain blieb verwirrt zurück, langsam stand sie auf und sah sich in dem Raum um. Alle sahen sie an, Mitleidig, als wüssten sie genau, wie es ihr gerade ging. Sie begann zu zittern, ihre Arme schlangen sich fest um ihren Körper. Ihr fehle seine Wärme, seine Sicherheit.
Einen Schritt vor den Andern, lief sie langsam los, durch die Tür den Flur hinab zu Jakes Zimmer. Ihre Hand hatte sie erhoben, als wollte sie klopfen, dann sank sie wieder hinab, ihre Stirn legte sich gegen die Tür.
„ Jake.“ flüsterte sie leise.


Jake fing immer mehr an zu zittern. Sein Atem wurde unregelmäßig und schmerzte.
Diese Leere im Herzen. Diese Schmerzen des Alleineseins. Und die Schmerzen, zu wissen, dass er sie immer und immer wieder verlieren würde.
Er wusste das Rain vor der Tür stand. "Geh!", sagte er dumpf. Er konnte es nicht länger ertragen. Lieber wollte er sterben. Er konnte nicht mit ihr glücklich werden und ohne sie auch nicht. Um sie nicht zu quälen, würde er sich von ihr fernhalten und um das auszuhalten, würde er sich umbringen. Aber wenn es eine bessere Lösung gäbe, würde er die wählen. Um hier herauszukommen würde er so viel geben. Mit ihr.


„ Ich kann nicht gehen, bitte, mach die Tür auf. Es tut mir Leid. Ich war verwirrt.“ murmelte sie gegen die Tür. Wie sollte sie das Alles hier aushalten, ohne ihn. Schon jetzt konnte sie nicht mehr. Ihr Herz schien immer mehr auseinander zu fallen.
„ Bitte, ich halte das nicht aus von dir getrennt zu sein.“ ihre Hand legte sich wieder gegen die Tür.
Sie wollte zu ihm, in seine Arme, nur um zu Wissen, das er da war. Ohne sich Sicher zu fühlen, in den Träumen, die schon wieder in ihren Kopf vordrangen.
„ Ich liebe dich, lass mich hier nicht allein.“ sie würde sterben ohne ihn.


Jake haderte mit sich selbst und wog die Möglichkeiten ab. Schließlich seufzte er und sagte:" Komm rein" Er wusste nicht, ob sie es überhaupt hören und konnte, weil seine Stimme so leise und rau war.
Er versuchte das Bedürfnis zu unterdrücken aufzuspringen und ihr entgegenzustürmen und saß unbewegt mit halb angezogenen Beinen und arauf gestützten Armen da. Sein Gesicht lag in seinen Händen.
Immer wieder schossen ihm die ganzen Bilder durch den Kopf, am häufigsten aber Lydia mit ihren großen Augen, wie sie ihn fragte, ob sie in den Zoo fuhren.
Sein Atem war ein wenig flach und zittrig, während er zur Tür aufsah. Das halbe Chaos im Zimmer fiel ihm gar nicht auf.


Rain holte keuchend Luft, als er nicht antwortete. Ihre Arme schlangen sich um ihren Körper, während sie langsam hoch kam und zurück wich. Er wollte sie wirklich nicht mehr sehen.
Ihre Gesicht wurde zu einer Maske, während sie sich um drehte und los lief. Langsam und Stocksteif. Sie wirkte völlig Mechanisch, wie eine Wesen ohne Willen.
Sie kam genau fünf Meter weit, bevor ihr Körper seinen Dienst einstellte und sie zusammen brach.
Die Augen weit aufgerissen, bewegten sich ihre Pupillen unkontrolliert hin und her, immer schneller.
Die Braunhaarige bemerkte es nicht mal, sie war gefangen in den Bildern, die durch ihren Kopf rasten, immer und immer schneller. Ein Leben vermischte sich mit dem nästen, während ihr Blut aus der Nase tropfte.
Der Alarm ging los.


Jake sah immer noch auf die Tür. Jede Sekunde, in der sie nicht eintrat wurde für ihn immer schwerer zu ertragen. Wollte sie nicht-?
Der Arlam schnellte los. Jake zuckte heftig zusammen. Irgendwas war mit Rain. eshalb war sie auch nicht reingekommen. Er sprang auf die Beine und stürmte auf die Tür zu.
Verdammt, verdammt , verdammt! Warum hatte er auch nicht lauter geantwortet?! Warum war er nur nicht aufgestanden und hatte sie einfach in den Arm gezogen?


Ein Team aus Ärzten kam über den Flur gerannt. Einer ging neben der Braunhaarigen in die Knie und fing hektisch an, sie zu Untersuchen.
„ Sie ist komplett weg getreten“ seine Finger schoben ihre Augen weiter auf, während er mit einer Lampe hinein leuchtete. Ihre Pupillen bewegten sich immer noch hektisch hin und her, während sich ihre Atmung verlangsamte.
„ Was zum Geier hat sie nur“ ein Sanitäter hob die schlanke Frau auf seine Arme und legte sie auf eine Trage, während der Arzt, der die Experimente macht immer dichter kam, bis er sich über sie beugte. Ein Blick in ihr Gesicht und er fluchte los.
„ Sie hat sich in den Träumen verfangen. Wahrscheinlich wacht sie nie mehr auf.“ frustriert raufte er sich die Haare.

__

„ Mumi, wo ist Daddy?“ Rain hob überrascht ihren Kopf und sah zur Tür. Ihre Augen fingen an zu Strahlen.
„ Lydia“ hauchte sie leise, dann spürte sie eine Bewegung an ihrer Brust und senkte den Blick. Ihre Arme hielten Ben sicher und fest an sich gedrückt.
„ Wo ist Daddy?“ die junge Frau sah wieder zu Lydia.
„ Welcher Daddy?“ meinte sie verwirrt, bevor sie aufstand um aus dem Schlafzimmer zu gehen. Ihr Blick blieb an einem Foto hängen, sie in einem weißen Kleid, allein und lächelnd.


Jake warf ie Tür auf, sah aber nur noch die Ärzte um die Kurve verschwinden. "Nein", hauchte er. Schnell rannte er los, sah dann wie sie in einem Raum verschwanden, Rain auf der Trage.
Er stolperte, ging auf die Knie. Er griff sich an die Brust. "NEIN!", brüllte er verzweifelt. Er keuchte und schüttelte die gane Zeit den schon schmerzenden Kopf.
Wieder hatte er sie verloren. Wieder hatte er es nicht geschafft sie zu halten. Wieder hatte er versagt.
Er schrie wieder auf unter dem Herzschmerz, bevor er vor Schmerz, Atemlosigkeit und Verzweiflung das Bewusstsein verlor.


Die Ärzte brachte Rain zurück in den Versuchsraum ,während sie immer weiter untersucht wurde. Ihre Atmung hatte sich komplett verlangsamt, ihre Augen waren geschlossen, als würde sich schlafen, was sie auch tat. Sie war in einer Remphase gefangen.
„ Wie wollen wir sie wecken, sie reagiert auf kein Medikament.“ meinte eine Schwester. Der Arzt rieb sich die Augen, dann hob er den Kopf.
„ Bringt ihn her, er wird uns sagen müssen, in welchem Traum sie feststeckt, danach sehen wir weiter.“
Ein Helfer verschwand nur um kurz darauf mir einem Bewusstlosen Jake auf einer Trage wieder zu kommen. Er wurde neben Rain geschoben, während sich der Arzt über ihn beugte.
„ Weckt ihn auf, sofort!“ eine Spritze wurde gesetzt und Jake direkt in die Vene gejagt.


Jake schlug widerwillig die Augen auf. Sein Herz fühlte sich leer an. Irgendwie fortgerissen, als hätte Rain es mitgenommen.
Er blinzelte und sah in das Gesicht des Arztes.
Hass trat in seine Augen. "Was habt ihr getan?! Ihr seid Monster!", fauchte er und versuchte sich aufzurichten, aber natürlich ging es nicht. Er knurrte wütend. "Ihr habt sie mir weggenommen! Sie.." Er stockte. Seine Stimme war verzweifelt gewesen und brüchig und ihm standen wirklich Tränen in den Augen.
Seine Rain.. und schon wieder weg..


Der Arzt sah Jake kalt und ohne jede Emotion an.
„ In welchem Traum würde sie am ehesten zurück kehren. Welcher?“ brummte er nur, während sich seine Augen zusammen zogen und er wieder zu Rain sah.
Ihre Atmung ging immer noch flach, immer noch kam sie nicht wieder zu sich.
„Sag es mir, wenn du sie wieder haben willst.“

__

Rain stand in der Küche, Ben lag sicher eingepackt in seiner Babyschalle und lutschte an seinem Daumen rum. Sie grinste auf ihn hinab, bevor sie weiter an ihren Pfannkuchen arbeitete.
Lydia Lachen drang an ihr Ohr, die Kleine war in ihrem Zimmer und spielte.

Ich hab sie wieder.

Kurz schüttelte sie den Kopf über ihre Gedankengänge.
„Musik“ sagte sie leise, ein Klicken erklang und leise Musik zog durch ihre Wohnung. Rain sang leise mit, Ben gluckste dabei und setzte wieder sein Engelslächeln auf. Sein Braungrünen Augen strahlten sie an und ließen sie kurz innehalten, ihre Stirn runzelte sich leicht, dann lächelte sie wieder und machte weiter.


Jake sah den Arzt noch immer wütend an- eigentlich nur um seine Angst und seine Verzweiflung zu vertuschen.
"Zukunft", sagte er dann. Das war das einzige, was er sich wirklich vorstellen konnte.
Sein Blick wurde weicher als er an Lydia und Ben dachte. Sie hatte sie wieder. Er nicht, aber wenigstens sie.


Der Arzt sah ihn noch mal an, dann wante er sich ab.
„ Bereitet alles vor, verkabelt sie miteinander.“ die Schwester kam angelaufen und fing an, Jake Kabel am Kopf zu befestigen, das Gleiche tat sie bei Rain. Während dessen sah der Arzt wieder auf Jake hinab.
„ Wir schicken dich zu ihr. Nur ist es diesmal anders. Ihr Verstand hält das wo sie jetzt ist, wirklich für ihr Leben. Sie wird dich nicht erkennen, wie sonst. Sie ist Freiwillig dort, warum auch immer sie gerade dahin zurück gekehrt ist.“ er sah keinen Sinn darin, vielleicht Himmel und Hölle, ja, das hätte er verstanden aber die Zukunft, dort gab es doch nichts.
„ Du wirst dich Erinnern können, an alles. Wenn sie wieder aufwachen soll, musst du sie davon überzeugen, das ihr Leben nicht echt ist. Hast du das Verstanden?“


In Jakes Magen machte sich ein mulmiges Gefühl breit. Dann nickte er, fragte aber noch etwas. "Was ist mit den Kindern? Ich mein, es sind unsere Kinder..."
War er dann sozusagen ihr Ex? Oder hatten ihre Kinder einen anderen Vater? Hatte sie keine Kinder in ihrem Lebenstraumding? Oder doch?


„ Für sie sind die Kinder einfach da. Ein Vater ist kommt in ihrem Traum nicht vor.“ meinte der Arzt nur. „ Sie kennt dich nicht, hat dich noch nie gesehen“
Der Arzt drehte sich um und lief zu der Schwester.
„ Schicken sie ihn zurück, am besten in eine eigene Wohnung. Machen sie aus ihm ihren Nachbarn.“ Die Schwester nickte und gab die Daten in den PC ein.
„ Viel Glück 23.“ eine Schwester gab Jake, die Medikament und schickte ihn zurück in die Zukunft.


Jake seufzte nur leise, bevor alles schwarz wurde.
__

Jake schlug die Augen auf. Tatsächlich, er fragte sich nicht, was passiert war oder wo er war. Er fühlte sich wie in ein Computerspiel versetzt.
Er schwang die Beine aus dem Bett, sah an sich hinunter um zu sehen ob und was er anhatte. Eine einfache Boxershorts, sonst nichts.
Dann sah er sich um, öffnete jede Schublade , jede Tür und jedes Fach in seiner Wohnung um sich einen Überbick zu verschaffen. Dann ging er erst einmal ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Das Wasser war viel zu kalt. "Gott verlucht! Wärmer!", motzte er seine Dusche an und schüttelte den Kopf.
Es wurde angenehm warm. "Einstellung speichern", sagte er.
Das war eindeutig ein Vorteil der Zukunft. Alles hörte auf Worte.
Nachdem er fertig geduscht hatte, zog er sich lockere helle Jeans an und ein graues Hemd an. Dann fuhr er sich noch einmal durch die Haare und seufzte leise.

Er atmete noch einmal tief durch, schnappte sich seinen Schlüssel und verließ seine Wohnung. Kurz sah er sich im flur um. Jetzt musste er es nur noch schaffen sich vorzustellen ohne sich anmerken zu lassen, dass er sowohl sie , als auch ihre inder kannte.


Rain hob Ben aus seiner Schalle und setzte sich mit ihm auf einen Stuhl. Lydia schaufelte während dessen Pfannkuchen in sich hinein. Die junge Frau sah ihr Grinsend dabei zu.
„Schling nicht so, nachher bekommst du noch Bauchschmerzen“ meinte sie schmunzelnd. Ben wurde in ihren Armen unruhig und fing an zu Strampeln. Rain lächelte leicht, bevor sie ihre Bluse aufknöpfte und ihm die Brust gab. Dabei strich sie ihm über sein Köpfchen. Ihre Augen leuchteten nur so vor Glück.


Jake atmete durch, dann ging er einfach zu Rains (und seiner ehemaligen zukünftigen) Wohnung und klingelte.
Er legte sich die Worte zurecht. Schwer war das ja nicht weiter. Er war neu hergezogen und wollte sich vorstellen- fertig.
Trotzdem war er unruhig. Er kannte sie, sie ihn nicht- das bläute er sich imer wieder ein. Tu nie so, als würdest du irgend etwas von ihrem Leben kennen, sonst hält sie dich für einen Spanner oder noch schlimmeres , dachte er sich.


Ehe Rain überhaupt auf das Klingeln reagieren konnte, war Lydia schon aufgesprungen und zur Tür gerannt. Mir Schwung riss sie sie auf und starrte zu dem großen Mann auf, während die Augen der vierjährigen vergnügt funkelten.
„ Hallo, ich bin Lydia und du bist? Meine Mum sagt, ich darf eigentlich nicht mit Fremden reden, ich frag mich immer warum. Willst du zu uns?“ plapperte sie immer weiter.
„ Lydia, was hab ich dir über das öffnen der Tür gesagt“
Rain erschien hinter Lydia, Ben an sich gedrückt, ein Tuch über der Schulter um ihn zu bedecken, weil er immer noch trank. Zu Jake hatte sie noch nicht gesehen, ihre Augen waren auf ihre Tochter gerichtet.


Sofort breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er verbarg aber das Liebevolle darin.
Er hockte sich vor Lydia um mit ihr auf Augenhöhe zu sein.
"Ich bin euer neuer Nachbar. Jake Stoner. Freut mich.", sagte er mit einem schiefen Grinsen.
Dann sah er zu Rain hoch und stellte sich wieder hin. Er erwiderte nichts auf ihr Tadeln. Was auch? Ihr Recht geben- würe er gerne aber das war Eingriff in die Erziehung und für Fremde tabu.
Er sah ihr kurz in die Augen. Das Bedürfnis, nein ,schon eher das Verlangen, sie in den Arm zu nehmen, war fast übermächtig, aber er behielt eine Maske aus fremdlicher Freundichkeit aufrecht.
"Hallo. Ich bin nebenan eingezogen und wollte mich vorstellen.", sagte er und streckte ihr die Hand aus. "Jake Stoner" Er lächelte leicht.


Rain hob ihren Kopf, dann hob sie ihn noch ein Stück an und sah zu ihrem neuen Nachbarn auf. Kein Erkennen lag in ihren Augen, eher ein leichtes Misstrauen. Er war Fremd, sie kante ihn nicht.
Dann seufzte sie leise und ergriff seine Hand, während sie Ben mit der Anderen fest hielt.
„ Rain Maccoi und das ist Lydia, Ben versteckt unter seinem Tuch“ ihre kleine Hand schloss sich um seine, dann zog sie sie überrascht zurück, als sie einen Stromschlag bekam. Irritiert sah sie auf ihre Hand.


Jake war schon fast enttäuscht, dass sie die Hand zurück zog. Seine Hand kribbelte, als stünde sie unter Strom. Er sah sichtlich irrititert von ihrer Hand auf seine.
Hieß das, dass ihr Körper noch ein wenig auf ihn reagierte?
Ihr Misstrauen tat ihm schon fast weh. Sein Herz schmerzte immer noch, obwohl er sie sah.
Leichte Trauer war in seinem Blick festgewachsen.
Trotzdem lächelte er schmal. "Freut mich." Er versuchte einen Blick auf Ben zu erhaschen. Ob er noch seine Augenfarbe hatte?
Er gab aber schnell den Versuch auf. Stattdessen sah er wieder auf Lydia. Sie war unverändert.


Rain sah noch einen Moment auf ihre Hand, dann hob sie wieder den Blick. Überrascht keuchte sie auf. Sie sah in Bens Augen, ohne zweifel. Ihre Augen wurden einen Moment dunkler, während sie den Kopf neigte.
„ Tja, also“ setzte sie dann an, immer noch hing ihr Blick an seinen Augen. Ein Schauer jagte ihren Rücken hinab. Sie seufzte leise, dann fing Ben an, auf ihrem Arm zu zappeln, seine Faust kam unter dem Tuch hervor.
„ Wollen sie rein kommen und einen Kaffee trinken auf gute Nachbarschaft, oder so was in der Art!“ Lydia sah von ihrer Mutter zu Jake und wieder zurück.
„ Jake sieht fast aus wie Ben.“ meinte sie grinsend, dann rannte sie den Flur hinab in ihr Zimmer.
Rain räusperte sich verlegen und schob sie eine Haarsträhne hinters Ohr.


Ein flüchtiges, herzliches Lächeln trat auf Jakes Gesicht als Ben rumzappelte und er einen Blick auf dessen kleine Faust erhaschen konnte.
Dann sah er Lydia nach. Er verkniff sich das 'Kein Wunder, ich bin sein Vater' und tat als sei er verwundert über ihre Worte.
Er nickte. "Wenn ich nicht störe, gerne", sagte er, fuhr sich kurz gegen die noch leicht feuchten Haare und lächelte Rain an.


Rain zuckte mit den Schultern, blieb noch einen Augenblick an seinen Augen hängen, bevor sie sich regelrecht zwingen musste sich abzuwenden.
„ Ich hab nichts weiter vor“ sagte sie schlicht und lief den Flur hinab in die Küche, sie ging davor aus, das er ihr folgen würde. In der Küche legte sie Ben in seine Schalle auf dem Tisch, dann fing sie an, sich die Bluse zu zuknöpfen unter dem Tuch, dabei sah sie zu Boden, ihre Haare fielen ihr ins Gesicht und verdeckten es.


Jake folgte ihr und sah sich nebenbei die Wohnung an. Keine Veränderungen, außer dass keine Bilder oder Sachen von ihm existierten. "Schöne Wohnung", sagte er und blieb ein wenig unsicher im Türrahmen stehen. Er sah auf Ben und vermied es Rain anzusehen, wie sie ihre Bluse zuknöpfte. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, ebenso wie ein Schimmer Wehmut. Wie gerne wäre er wieder in der Familie.
Er machte sich immer noch Vorwürfe. Was wäre wenn er einfach aus dem Zimmer gegangen wäre, zu ihr , und sie in den Arm genommen hätte, sie geküsst hätte?


Rain war fertig und hob wieder ihren Kopf, ihre Haare hingen ihr wirr ins Gesicht.
„ Es ist nur eine Wohnung.“ meinte sie leise. Das sie sich oft fühlte, als würde etwas wichtiges fehlen, musste er ja nicht wissen. Dieses Gefühl, das da noch jemand sein müsste und sie sich oft fragte, wer das wohl war. Ihr Blick wurde nachdenklich, bevor sie sich wieder Ben zu wante und ihn sich über die Schulter legte, während sie ihm über den Rücken strich.
Glücklich fing sie an zu grinsen, während sie Jake ansah.
„ Kaffee, zwei Tassen“ meinte sie dabei zu ihrer Wohnung, hinter ihr fing es an zu blubbern.
„ Haben sie auch Kinder?“ fragte sie dann leise, während sie wieder auf ihn zu lief, obwohl dafür kein Grund bestand. Es war, als würde er an einem Faden ziehen, an dem sie hing. Irgendwie konnte sie nicht anders.


Jake sah sie an. Dann zu Boden. Sein Herz schien zu zerreißen, als er sagte: " Leider nein" Er biss sich leicht auf die Lippe, fasste sich wieder und sah auf. Er sah ihr in die Augen. Nur wenn man genau hinschaute, sah man die wirkliche Trauer und Verletztheit in seinen Augen.


Rain blieb vor ihm stehen, Ben lag ihr noch immer über der Schulter. Ihre Augen blieben an seinen hängen. Sie könnte schwören das er lügt, seine Augen wirkten so voller Trauer. Vielleicht hatte er sie verloren und wollte nicht drüber reden.
Ben gab ein lautes Bäuerchen von sich und spuckte ihr die halbe Bluse voll. Die junge Frau senkte den Blick und starrte auf die Bescherung, dann seufzte sie leise, Ben glitt von ihrer Schulter in ihre Arme und brabbelte fröhlich vor sich hin.
„ Na danke, du Zwerg“ meinte sie liebevoll, bevor sie ihn einfach in Jakes Arme legte und sich abwandte. „ Bin gleich wieder da“ meinte sie noch, bevor sie aus der Küche verschwand.


Jake sah ihr verblüfft nach. Da legte sie ihm doch einfach ihr Kind in den Arm, obwohl sie ihn doch gar nicht mehr kannte.
Der junge Mann sah ein wenig verträumt auf den kleinen herab und brachte ihn in eine liegende Position in seinem Arm. Wieder war es, als gehöre er da einfach hin. Er hielt ihn mit einem Arm. Mit der dem Finger der anderen Hand strich er über die kleinen Finger von Ben. Die schlossen sich um seinen Finger. Jake grinste leicht, sah aber dennoch noch traurig aus.
Das war nicht mehr sein Leben. Nicht sein Sohn. Nicht seine Frau. Nicht seine Wohnung. Nicht seine Tochter.


Rain zog sich eine sauber Bluse an, dabei runzelte sie die Stirn. Warum hatte sie ihm Ben einfach so gegeben, das war doch sonst nicht ihre Art. Es schien ganz natürlich gewesen zu sein. Sie hatte nicht einen Moment gezögert. Immer noch grübelnd lief sie zurück und blieb in der Küchentür stehen, ihre Augen hingen an den Beiden, während sie keinen Laut von sich gab.
Es sah aus, als würde Ben in die Arme genau dieses Mannes gehören.
Wie Vater und Sohn.
Eine Welle von Kopfschmerzen schoss durch ihren Kopf und hämmerte dagegen, immer und immer wieder. Ihr Blick trübte sich leicht. Und plötzlich sah sie Jake vor sich, er trug andere Sachen und stand in ihrer Schlafzimmertür, auch mit Ben auf dem Arm, während sie auf dem Bett saß.
Sie keuchte leise auf und presste ihre Handballen gegen ihre Schläfe.


Jake fuhr herum, als er Rains Keuchen hörte.
Er sah von ihr auf Ben und wieder zurück. "Alles ok?", fragte er leise. Er sah sie ein wenig besorgt an und das konnte er auch nicht unterdrücken.
Ob sie anfing sich zu erinnern? Er hatte ja Ben auch im Traum gehalten.
Er versuchte seinen Finger aus Bens zu bekommen, aber der hielt ihn weiter fest und gluckste leise.
Abgelenkt sah er kurz flüchtig lächelnd auf Ben.


„ Gib ihn mir, er hat bestimmte Hunger!“ Rain sah, wie sie auf ihn zu lief und die Arme ausstreckte.
Der Kopfschmerz nahm noch mehr zu. Langsam wich sie zurück, bis sie gegen eine Wand stieß. Das konnte nicht sein, er war noch nie in ihrem Schlafzimmer gewesen.
„ Daddy, gehst du mit mir in den Zoo, du hast es versprochen“
Rains Schultern begannen zu beben, als sie ihn mit Lydia im Arm vor sich sah.
„ Er hat deine Nase“
„ Und dein braungrünen Augen“
Jakes Augen tauchten vor ihrem inneren Auge auf und setzten sich fest. Ihre Hände fingen an zu zittern. Das war nicht echt. Mühsam fing sie an, eine Mauer um ihre Gedanken zu errichten. Niemand würde sie von hier fort holen, niemand. Dabei wusste sie nicht mal, wer niemand war. Sie würde bei ihren Kindern bleiben, egal was sie dafür zahlen musste.


Jake trat einen kleinen Schritt auf sie zu. "Rain.. ich... weiß nicht was in dir vorgeht.. aber kann es sein, dass du Dinge siehst, an die du dich nicht erinnerst?", fragte er vorsichtig. Er wiegte Ben leicht hin und her. Besorgt sah er sie an.


„ Nein, ich sehe rein gar nichts“ keuchte sie leise, die Wand wurde immer höher, verdrängt die Bilder. Schwankend stand sie wieder auf, ihr Gesicht eine starre Maske.
„ Ich weiß nicht wovon du redest.“ sagte sie fast schon, mit eisiger Stimme.


Jake war ein wenig überrascht über ihre Härte in der Stimme. Er erstarrte und zog letztendlich doch seinen Finger aus den Grapschehändchen von Ben. Er sah auf den Kleinen hinunter und langsam wurde seine Miene wieder traurig und verbittert.
Wie lange würde er es wohl aushalten seine Kinder zu sehen ohne mit ihnen in familiärer Verbindung zu stehen und seine Frau ohne, dass sie ihn liebte? Was wenn sie sich einen Geliebten holte? Was wenn sie wegzieht? Was wenn... ?
Tausende Fragen und Zweifel machten sich in seinem Kopf breit und ließen sein Herz immer weiter schulden.
Das war wohl die mieseste, wenn auch unbewusste, Art mit ihm Schluss zu machen.


Rain holte Mühsam Luft, während sie die Fremden Bilder hinter der Mauer versteckte. Ihre Hände zitterten immer noch stark, sogar noch mehr, als sie Jakes Gesichtsausdruck sah. Warum nur fühlte sie sich plötzlich schuldig, als hätte sie etwas verbrochen!
Ihre Augen wanderten zu Ben, dann wieder zu Jakes Gesicht. Sie waren sich so ähnlich, das war unheimlich.

Er hat deine braungrünen Augen.
Gib ihn mir, er hat bestimmt Hunger.
Deine Nase.....

Die Mauer bekam Risse und ließ die Stimmen wieder hinein. Rain wich zurück, bevor sie es sich anders überlegte und auf Jake zu lief. Sie musste ihn los werden, schnell.
Irgend etwas sagte ihr, das sie ihre Kinder verlieren würde, wenn er blieb. In ihren Augen begann sich die blanke Panik zu spiegeln.

Ich kann sie nicht noch mal verlieren.
Nicht noch mal.
Nicht...

Wieder diese Gedanken, die verwirrend waren. Er musste gehen schnell.


Jake sah auf. Er war ein wenig irritiert und besorgt über ihr Herumgeirre. Zurück, erstarren, wieder weiter zurück. Dann nach vorne..
Was machte sie? Erinnerte sie sich, glaubte es aber nicht? Und warum sah sie so panisch aus?
Er öffnete den Mund um zu fragen, was los war, ließ es aber doch.


Rain lief weiter auf ihn zu und streckte die Arme aus.
„ Gib mir mein Baby, sofort“ ihre Stimme hatte einen ängstlichen Unterton. Die Augen der Braunhaarigen waren starr auf Ben gerichtet, als könnte er sich jeden Moment in Luft auflösen. Was ging hier vor?


Jake legte ihr vorsichtig, beinahe zärtlich Ben in den Arm. Er sah ihren Blick und seine Vermutung, dass sie Erinnerungen hatte, bekam oder wie man das auch beschreiben konnte, wurde immer stärker.
Und dadurch vermutete er widerum, dass sie Angst hatte. Angst vor dem Verlieren, Angst, dass alles verschwand. Warscheinlich hatte sie sogar Angst vor ihm.
Warum konnten die Ärzte sie nicht einfach zurückholen? Wie sollte er das schaffen? Was, wenn er es nicht tat, würde sie dann sterben?


Sie presste Ben an sich und wich wieder zurück. Ihre Schultern bebten, während sich der kleine Körper an sie drückte.
„ Ich weiß nicht, was hier los ist, aber ich will das du gehst, verschwinde.“ Sie bemerkte nicht mal , das sie zu Du gewechselt hatte. Sie war viel zu verwirrt. Ihre Angst wurde immer größer, bis ihr Tränen in den Augen standen. Dann fiel ihr Lydia ein, ihr Gesicht wurde bleich, sie wante sich ab und lief auf ihr Zimmer zu und sackte fast in sich zusammen, als sie ihr kleines Mädchen sah.
„ Ich werde nicht zu lassen, das ihr wieder verschwindet, niemals“ das sie laut sprach, bemerkte sie gar nicht.


Jake war versucht ihr zu folgen. Er haderte mit sich selbst.
Seufzend wand er sich ab und ging. Dabei hörte er noch ihre Worte, bevor er die Tür hinter sich zu zog und wieder zu sich rüber ging. Er schloss auf, warf die Tür hinter sich ins Schloss und ging ins Wohnzimmer. Er ließ sich auf dem Sofa fallen.
Konnte er diese Aktion nicht irgendwie abbrechen? Den Ärzten verständlich machen, dass Rain hier glücklich bleiben sollte? Andererseits wäre jetzt der richtige Augenblick das alles zu beenden... Zumindest für sich da Rain glücklich war- und das ohne ihn bzw. ohne ihn ständig zu verlieren und neu kennenzulernen.


Rain stand eine gefühlte Ewigkeit da und sah Lydia beim spielen zu. Ihre Hände klammerten sich geradezu an Ben.
„ Mumi, wo ist den Jake hin? Ich wollte ihn gerade etwas fragen und nun ist er nicht mehr da?“ maulte Ly rum. Während sie auf Rain zu lief. Erst bekam Rain gar nicht mit, das sie gemeint war, dann senkte sie den Blick.
„ Was wolltest du ihn den Fragen, meine Süße!“ die junge Frau ging in die Knie um sich mit ihrer Tochter auf Augenhöhe zu befinden.
„ Ob er unser Daddy ist und ob er mit mir in den Zoo geht. Ich finde er sieht aus wie Ben, genauso. Hast du ihn die angesehen. Wer ist eigentlich unser Daddy.“ der Zwerg verschränkte die Arme, ihr Blick sagte aus, das sie eine Antwort erwartete. Rain Augen färbten sich schwarz, als die Mauer einstürzte.

Wir streiten uns oft
Um dich zu Ärgern, sage ich immer Hase zu dir
So guckst du mich immer an, wenn ich zu Friseur muss

Die Braunhaarige sackte in die Knie, während sie Lydia unverwandt ansah. Immer neue Erinnerungen des Traums stürzten auf sie ein. Es musste ein Traum sein, das konnte nicht wirklich passiert sein.

Es ist alles nicht echt.

„ Mumi, was ist mit dir, Mumi“ die Kleine begann an ihrer Schulter zu rütteln, während Rain kein Ton sagen konnte. Lydia wurde immer nervöser, Ben fing an zu schreien und Rain blieb stumm.
Schließlich rannte Lydia zur Tür und riss sie auf, dann schrie die zarte Kinderstimme nach Hilfe, während ihr Bruder die ganze Wohnung zusammen brüllte.


Jake hörte den Lärm der Kinder. Sofort schob er die düsteren Gedanken beiseite, sprang auf und riss seine Haustür auf. Er lief überden Flur zu Rains Wohnungstür.
In seinem Blick stand Unruhe, Angst und der klare Wille sie beschützen zu wollen. Ersah Lydia und hockte sich vor sie. "Was ist los Lydia?", fragte er. Er sah ihr in die Augen und sein Blick wurde etwas weicher, wehmütiger, ruhiger; trotzdem sah er noch immer unruhig aus.


„ Sie bewegt sich nicht mehr“ meinte die Kleine, während sie ihn mit Angst geweiteten Augen ansah.“ Ich hab sie doch nur was gefragt und jetzt ist sie ganz still und sagt nichts mehr. Ich hab nichts gemacht, ehrlich“ sie redete immer schnellen und hektischer, während sich die blauen Augen mit Tränen füllten.


Jake legte leicht seine Hand auf ihre Schulter. "Das wird schon. Mach dir keine Sorgen", sagte er. Dann erhob er sich. "Wo ist sie? Kann ich ihr versuchen zu helfen?" Er wäre am liebsten einfach reingestürmt, wusste aber nicht wie schnell Lydia Angst bekommen würde, auch wenn sie nicht gerade schüchtern war.


Lydias Schultern bebten, als sie zu ihm auf sah. „ In meinem Zimmer, warum sagt sie nichts mehr.“ Die Kleine sah noch einen Moment zu Jake auf, dann ergriff sie seine Hand und zog ihn mit sich in ihr Zimmer. Rain hatte sich noch keinen Millimeter bewegt, während sich Ben die Seele aus dem Leib brüllte.


Es war als würde seine Hand unter Strom stehen. Wie er Lydia vermisst hatte.
Neben Rain ging er auf die Knie. "Rain", sprach er sie an und berührte sie sanft an der Schulter. Das Gebrüll von Ben nervte ihn langsam. Ganz vorsichtig zog er Rain Ben aus dem Arm und wiegte ihn leicht hin und her. "Schhh", machte er leise zu Ben in seinem Arm und auch zu Rain, die wirklich ziemlich statuenmäßig da kniete.


Als hätte jemand einen Schalter in ihrem Kopf umgelegt, drehte sie urplötzlich den Kopf und starrte Jake an, ihr Mund ging auf, als wollte sie etwas sagen aber es kam kein Ton heraus. Ihre Hände zitterten stark, als sie sie anhob, dann fing sie doch an zu reden, leise und fast nicht zu hören.
„ Warum sehe ich dich in meinem Kopf, mit meinen Kindern, in meinem Leben, als würdest du dazu gehören“ Verwirrung klang in ihrer Stimme mit, während sie Jake betrachtete.


Jake holte tief Luft.
"Hör mir zu bis zum Ende auch wenn Du es nicht glauben wirst. Du lebst in einem Traum. Wir sind zusammen in verschiedene Träume geschickt worden. Erst hier in die Zukunft. Hast du dich nie gefragt, wer der Vater ist? Nun , ich bin es. Aber wir wussten am Anfang des Traumes nicht , wer der andere war ,was passiert war und so. Doch irgendwie haben wir herausgefunden, dass wir für einander bestimmt waren und sind aufgewacht. Alleine in einem Zimmer , von dem ein Flur zu einem Gemeinschaftsraum führt.Wir kannten uns schon von vorher, wussten nichts mehr von dem Traum, oder zumindest nicht direkt. Ein Mann sagte uns, dass das nicht real war. Er hat uns die Augen sozusagen geöffnet.
Wir wurden in noch einen Traum geschickt. Auf eine einsame Insel. Wieder kannten wir uns nicht wirklich, doch kamen uns bekannt vor. Wir ,nunja, haben uns wieder erkannt, wussten, dass wir uns verlieren würde.Ich weiß nur noch, dass ich zusammengebrochen bin und in einem Labor wieder aufgewacht bin.
Wieder waren wir in die Zimmer geschickt worden.
Dann wieder ein Traum. Du warst ein Dämon, ich ein Engel. Du wolltest mich töten,aber hast dich erinnert. Du hast versucht dich umzubringen. Ich habe ich gerettet und war selbst kurz vorm Sterben. Die Laborheinis haben uns sofort weiter in einen anderen Traum geschickt. Mittelalter. Du hast versucht dich als Mann zu verkleiden. Ich habe dich trotzdem als Frau erkannt. Ich habe dein Pferd neu beschlagen und habe dich vor Lancelot gerettet und du mich vor ihm so halb. Ich habe ihn getötet. Dann sind wir zurück geritten und irgendwie wieder ins echte Leben gekommen.
Dann gab es irgendein Missverständnis. Ich war verwirrt und enttäuscht und frustriert und war in meinem Zimmer. Ich weiß noch, dass du rein wolltest aber ich habe zu leise geantwortest. Der Alarm ging los und ich wurde bewusstlos, weil mein Kopf verrückt spielte. Dann haben mich die Typen dir hinterhergeschickt, weil du hier gelandet bist, ohne Sicherheit und ..eh.. mit dem Gedanken, das hier sei dein richtiges Leben. Aber das ist es nicht. Es ist ein komaartiger Traum."
Als er endete, sah er sie an. Lange und undefinierbar. "Ich weiß nicht ob du es noch weißt. Aber ich liebe dich und du bist mein, auf ewig. Ich werde nie jemanden anderen lieben.Nicht so."


Mit jedem seiner Worte, verdunkelten sich ihre Augen mehr. Ihr ganzer Körper fing an zu zittern, immer stärker. Ihr Verstand wollte sich gegen seine Worte wehren, das konnte nicht sein. Das hier war ihr wirkliches Leben. Sie und ihre Kinder.
Lydia und Ben.
Rain fing an ihren Kopf zu schütteln.
„ Nein, nein, nein...das kann nicht sein. Nein.“ murmelte sie dabei vor sich hin. Es hatte sich alles nur Ausgedacht. Dann sprach er die letzten Worte und sie nisteten sich in ihr Herz.
Mein. Auf Ewig.

Rain ich liebe dich, liebe dich, dich...

Wie ein Echo hallten sie in ihrem Kopf nach. Immer und immer wieder. Tränen liefen ihr übers Gesicht, während sich ihr Kopf senkte und sie auf Ben sah. Er begann langsam zu verschwimmen, sie sah zu Lydia, ihr Körper war nur noch als grauer Schimmer zu erkennen. Rain fing an zu Schreien, immer lauter, während sie sich ihre Hände gegen den Kopf presste.
„ Ich will euch nicht verlieren“


Jake hob noch eine Hand um ihr die Tränen wegzustreichen, doch sie verblasste bereits. Schneller als er denken konnte, war alles grau, dann weiß und wieder schwarz.
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